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Elektrifizierung –
Die Zukunft der Baubranche?

Seitdem Tesla im Jahr 2008 ihr erstes elektronisches Serienfahrzeug („den Roadstar“) auf die Straße gebracht hat, ist viel passiert. Fast kein Tag vergeht, an dem man auf deutschen Straßen keine E-Autos sieht. Die großen deutschen Automarken wie VW, BMW oder Mercedes drängen zunehmend auf dem Markt. Und auch international wird die Elektrifizierung von Autos immer wichtiger. Mit der Marke BYD („build your dreams“) hat das Land China schon einen schlagkräftigen Konkurrenten auf die Straßen gebracht. 

Auch immer mehr Kommunen und Städte setzen auf Elektrobusse in den Nahverkehrsnetzen. Die Fortschritte der Elektromobilität in der Automobilbranche sind also deutlich sichtbar geworden. Und auch in der Flugbranche setzt sich die Entwicklung fort. Schon im Jahr 2025 rechnet das bayrische Startup „Lilium“ mit der ersten Zulassung für ihre erste personenbemante Drohne, die rein elektrisch läuft. In 7 Minuten von München bis zum Münchner Flughafen lautet das Versprechen. Länder wie Saudi Arabien sind hoch interessiert an der neuen deutschen Ingenieurskunst, welche die weltweite Flugbranche revolutionieren könnte.

Doch immer mehr Blicke richten sich auf die Bauwirtschaft. Denn diese wird im globalen Kampf gegen den Klimawandel und für das Erreichend es 1,5 Grad Ziels eine bedeutende Rolle spielen. Laut einem Bericht der vereinten Nationen trägt die Bauwirtschaft mit 38 Prozent zu allen Kohlendioxidemissionen weltweit bei. Höchste Zeit also für eine Dekarbonisierung! Laut dem Vorsitzenden des South Coast Air Quality Management District Ben Benoit sind geländegängige Geräte nach normalen Straßen LKW´s die zweitgrößte Quelle für Stickoxidemissionen in seiner Region. Die Behörde, die für die Verbesserung der Luftqualität in der Region um Los Angeles verantwortlich ist, in der 17 Millionen Menschen leben, sieht ihren nächsten Schwerpunkt in der Elektrifizierung von Baumaschinen und blickt erwartungsvoll auf zukünftige Erfolge in diesem Bereich. Noch sind sogenannte Schwermaschienen wie Bagger und Radlader erst nach und nach als Eklktrooption erhältlich, aber auch hier wird eine neue Ära anbrechen wie in der Automobilindustrie. Die Vision ist es, dass wir Straßen, Brücken, Häuser und Tunnel einmal ohne Treibhausemmisionen bauen können. Einige Vorreiter gibt es bereits. So nutzt beispielsweise der Winterdienst von AWB Köln bereits einen elektrischen Radlader den Volvo L25 Electric.

In den letzten Jahren haben die Hersteller von Geräten große Anstrengungen unternommen, um die Nachhaltigkeit zu fördern. Dies wurde durch den Einsatz von Motoren mit geringeren Emissionen, die Senkung des Treibstoffverbrauchs und die Entwicklung von Telematiksystemen erreicht. Volvo hat jetzt schon große Erfolge bei der Reduzierung von Schadstoffemissionen erzielt. Obwohl weitere Verbesserungen bei der Dieselverbrennungstechnologie möglich sind, glaubt man, dass die meisten Vorteile bereits erreicht wurden. Neue Technologien wie Elektromaschinen sind der nächste Schritt bei der Reduzierung von Emissionen.

Die Nachfrage nach Nachhaltigkeit kommt sowohl aus dem öffentlichen als auch dem privaten Sektor. Regierungen auf der ganzen Welt erlassen zunehmend Gesetze zur Verbesserung der Luftqualität auf lokaler und regionaler Ebene. Auch Unternehmen setzen sich vermehrt für Nachhaltigkeit ein und fordern ihre Partner dazu auf, beim Erreichen dieser Ziele mitzuwirken. Die Anforderungen an die Nachhaltigkeit werden auch in Projektspezifikationen festgelegt und es wird erwartet, dass diese Anforderungen in der Baubranche zukünftig noch verschärft werden.

 

Die Ladeinfrastruktur als auch die Ladekapazität bleibt die Schlüsselfrage.

Die Implementierung von Elektromobilität in der Baubranche stellt eine Herausforderung dar. Das Hauptproblem besteht darin, wie bei Pkw, den Auf- und Ausbau einer Ladeinfrastruktur. Bei Baumaschinen kommt noch hinzu, dass diese Maschinen oft bei der Errichtung oder Wartung der Infrastruktur eingesetzt werden.

Volvo hat bereits einige Elektromaschinen wie den Bagger ECR25 Electric und den Radlader L25 Electric auf den Markt gebracht, die in bestimmten Regionen erhältlich sind. Sie verwenden Lithium-Ionen-Batterien und können mit einer 220/240-Volt-Steckdose aufgeladen werden, wie sie auch für größere Haushaltsgeräte verwendet werden. Zudem sind die Maschinen mit Schnellladeoptionen ausgestattet, die es ermöglichen, sie innerhalb von ein paar Stunden fast vollständig aufzuladen. Da es in diesem Bereich schnelle Fortschritte in der Forschung und Entwicklung gibt, könnten in der Zukunft Optionen wie mobile Ladeeinrichtungen für das Aufladen in abgelegenen Gebieten zur Verfügung stehen.

Eine Herausforderung bei der Einführung von Elektromobilität in der Baubranche besteht darin, das Problem des Aufladens und des Erhaltens der Ladung in den Griff zu bekommen. In Bauprojekten herrscht oft Zeitdruck und Bauarbeiter arbeiten häufig fast durchgehend. Aus diesem Grund hat der Pionier Volvo mit kleineren Maschinen begonnen. Kompakte Bagger und Radlader werden häufig bei leichteren Anwendungen eingesetzt, wie bei Versorgungsunternehmen, im Landschaftsbau und in der Landwirtschaft. Deren Batterien speichern genug Energie für einen typischen Arbeitstag. Der nächste Schritt für die Branche werden mittelgroße und große Elektromaschinen sein. Ein Beispiel für Fortschritte auf diesem Gebiet ist der 22 Tonnen schwere EC230 Elektrobagger-Prototyp von Volvo CE. Eine der wichtigsten Schlüsselfragen bleibt jedoch der schnelle und effiziente Ausbau einer Ladeinfrastruktur.

Vorteile gehen weit über die CO2-Emissionen hinaus

Die schlechte Luftqualität, eine große und dauerhafte Lärmbelastung werden sind bekannte Probleme für das alltägliche Arbeiten auf Baustellen. Arbeitgeber stehen in der Pflicht, dass auf die Gesundheit ihrer Angestellten geachtet wird. In diesen zwei Punkten kann die Elektrifizierung der Baubranche eine Schlüsselrolle einnehmen. Aber die Auswirkungen des Einsatzes von Elektro-Baumaschinen werden voraussichtlich über die Branche hinaus reichen. Durch die geringe Lärmbelästigung und die Emissionsfreiheit könnten diese Maschinen in Bereiche eingesetzt werden, in denen der Einsatz von Baumaschinen bisher unpraktisch war, wie zum Beispiel in Innenräumen, Obstplantagen und Fischzuchtanlagen.

Zudem können Fortschritte bei der Entwicklung von Elektromaschinen auch auf andere elektrische Fahrzeuge übertragen werden und umgekehrt. Die Volvo Group hat kürzlich eine neue Einheit gegründet, um Innovationen im Bereich Batterien und Ladeinfrastruktur zu fördern. Volvo Trucks führt die Lkw-Branche in die Elektromobilität und die Baumaschinenbranche profitiert ebenfalls von diesen Erkenntnissen. Das gleiche gilt für Volvo Buses, dessen Elektrobusse Emissionen und Lärm in Städten reduzieren.

Die Auswirkungen auf die Gesellschaft und auf den Klimaschutz dieses Fortschritts in der Bauindustrie dürfte erheblich sein. Die Branche ist einer der größten Treiber für Treibhausgasemissionen auf der ganzen Welt. Sie steht also in der Pflicht nach innovativen und nachhaltigen Lösungen zu suchen.

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